Hospizbegleitung – eine Herzensangelegenheit …

Da sein! 
Für uns ehrenamtliche Hospizbegleiter liegt der persönliche Kontakt zu den Menschen ganz besonders am Herzen. Unsere Spenden-Initiative ist für alle Mitglieder unseres Teams eine sehr wichtige Aufgabe. Oft sind es die kleinen Gesten, die Trost und Geborgenheit spenden – ein Gespräch, eine Hand, die gehalten wird, oder einfach das stille da sein. Wir, die ehrenamtlichen Begleiter, ergänzen die professionelle Pflege durch menschliche Nähe und Anteilnahme.

Was wichtig ist. 
Eine Hospizbegleiterin berichtet: "Mir ist wichtig, dass ich eine liebevolle, menschliche Nähe zum Sterbenden aufbaue und ihn als göttliches, wundervolles Wesen erkennen kann. Das hilft mir, für ihn da zu sein – in der Stille, im Gespräch, im Spiel und auch in der Berührung. Die Begleitungen sind für mich immer sehr erdend und berühren mich auch wirklich sehr. Es kristallisiert sich für mich heraus, das Licht in jedem Menschen zu sehen und ich bin der Meinung, wir sind am Ende alle gleich. Was übrig bleibt ist einfach die Seele – und diese ist immer gut!"

Vertrauen.
Oft ist es auch so, dass die Gäste mit uns Hospizbegleitern über Dinge sprechen, mit denen sie ihre Angehörigen nicht belasten wollen. Es ist schön, wenn ein Gast sagt „Kommen Sie bitte gerne wieder“, bevor man geht.

Ein besonderes Erlebnis!
Eine Hospizbegleiterin hat mit außergewöhnlichem Engagement längere Zeit eine kranke Dame täglich in einer Pflege-Einrichtung besucht und sehr viel für diese getan. Die Hospizbegleiterin musste sich dann aber leider operieren lassen und fiel somit für einen gewissen Zeitraum krankheitsbedingt aus. Die Dame, die begleitet wurde, sagte: "Wenn Du das machst, brauchst Du dich nicht mehr bei mir blicken lassen!". Das war sehr schade, aber die Hospiz-Begleiterin war von den Reaktionen der anderen Bewohner der Pflege-Einrichtung sehr berührt – diese waren immer voller Lob und Begeisterung für ihren Einsatz und ihre Art, wie sie mit Menschen umgeht und sagten: "Sie kommen aber bitte schon wieder …". Das war ein sehr schönes Erlebnis und der größte Lohn für die Hospizbegleiterin.

Wir Hospizbegleiter versuchen, unseren Gästen während ihres Aufenthaltes im Hospiz kleinere und größere Herzenswünsche zu erfüllen - nachfolgend ein paar Einblicke:

  • Einfach da sein.

    Ich kam in ein Zimmer, in welchem ein weiblicher Gast wochenlang auf das Sterben gewartet hat. Sie ging nicht mehr aus dem Bett und war lustlos. Anfangs wollte sie gar nicht mit mir sprechen, da es ja eh nichts mehr bringt. Also habe ich dagesessen und geschwiegen. Nach einiger Zeit habe ich mich verabschiedet und gefragt, ob ich wiederkommen darf - sie bejahte es. Also besuchte ich die Dame am Ende der Woche wieder und es war die gleiche Situation. Mit einer Ausnahme - sie fragte mich, ob ich nichts Besseres mit meiner Zeit anzufangen hätte … So kamen wir ins Gespräch. Bei meinem nächsten Besuch war ich überrascht - sie saß im Rollstuhl am Tisch und hat auf mich gewartet und gemeint, die Schwester musste ihr beim Aufstehen heute Morgen die Haare waschen, denn heute bekommt sie Besuch von einem netten Menschen. Gibt es ein schöneres Geschenk für einen Hospizbegleiter?

  • Erfrischung an einem heißen Sommertag.

    Ein Gast hatte den Wunsch, Eis essen zu gehen, was aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung leider nicht möglich war. Der Hospizbegleiter wollte ihm beim nächsten Mal vom örtlichen Eiscafè ein Eis mitbringen. Der Inhaber Gino fragte, wie viele Gäste denn im Hospiz sind und hat dann gratis für alle 9 Gäste Eis mitgegeben. Über diese kleine Erfrischung haben sich alle gefreut und damit vielen Menschen ein Lächeln geschenkt. Vielen Dank an das Gino Eiscafé.

Gutes tun kann so einfach sein!